Krasses Veräppeln mit cooler Knete
Sie zieht sich wie Kaugummi. Hat eine merkwürdige Plastik-Konsistenz. Und mit einem Ruck gibt sie den kleinen Plastik-Klunker frei, den Christian erfolgreich geschmuggelt hat. „Intelligente Knete“ ist der Star in „Schmuggler“. Das ist ein kurzweiliges und schnelles Vergnügen für bis zu vier Spieler, die Pokerface und Veräppeln können.
Klaus hat einen Sohn namens Benjamin. Das wäre vollkommen unspektakulär, wenn sie nicht „Teuber“ heißen würden. Genau! „Mister Catan“ und Sohn, das neue Entwickler-Dream-Team, versucht nach dem tollen „Tumult Royal“ nun etwas ganz anderes und wirklich Neues. Vollkommen ohne die Teuber-typischen Siegpunkte. Dafür mit „intelligenter Knete“. Klingt interessant, oder?
Ist es auch. Und schick und schön zugleich. Kleine Plastikkristalle in zwei Farben stehen für „Süßes“ und „Saures“, eine dritte Farbe für „Stinkbombe“. Pro Runde schnappt sich jeder Spieler heimlich einen Kristall, versteckt ihn in einem Klumpen „intelligenter Knete“ und formt diese zu einer Kugel.
Kommen wir erstmal zu der Knete in den durchgehend „giftigen“ Neon-Farben. Sie fühlt sich ein bisschen wie zähflüssiges Plastik an, nicht speckig wie klassische Knete. Zieht man langsam daran, formt man einen dicken Faden. Zieht man mit einem Ruck an der Knete, hat man sie komplett in der Hand und den sauber ausgepackten Plastikkristall in der anderen. Rückstandfrei. Faszinierend. Klebt man zwei Knete-Farbe zusammen, kriegt man sie allerdings nicht mehr auseinander. Gefährlich. Da muss man aufpassen.
Das muss man auch beim Formen der Kugeln, denn die Kugeln stehen für die Mechanik des Spiels. Aufgebaut auf dem Tisch ist eine kleine Rampe aus Pappe, die sieben Rollbahnen besitzt. Diese enden in sieben unterschiedlich großen Toren. Per Würfel wird festgelegt, welches Tor genutzt wird. Nun schnappen sich die Spieler einen Kristall und versuchen, ihre Kugel so zu bemessen, dass sie durch die Toröffnung passt.
Erfolgreiche Spieler kommen in den VIP-Raum, wer mit seiner Kugel hängen bleibt, in die Abstellkammer. Schaffen es mehr oder alle, erfolgreich zu sein, werden die Spieler zu VIPs, die am riskantesten geknetet haben. Das heißt: Wer die dickste Kugel formt, die gerade so durchs Loch passt, ist topp. Im Zweifel klärt eine Waage, wer mehr Knete benutzt hat.
Nun geht es darum, richtig zu raten, wer welche Sorte versteckt hat: Süßes oder Saures. VIPs dürfen zuerst raten, und das Spielziel ist, von beiden Sorten eine bestimmte Anzahl zu raffen. Ich erspare mir an dieser Stelle die Regelfeinheiten, denn es dürfte klar, worum es bei „Schmuggler“ geht: Zocken und die Mitspieler veräppeln. Wie heißt es so richtig auf der Packungsrückseite mit der speziellen Liste, für wen das Spiel geeignet ist? Für „Glückspilze“, „Fingerfertige“, „Schadenfreudige“, „Bluffer“ – genau so!
Wir haben „Schmuggler“ in einer Runde getestet, die aus ambitionierten Spielern bestand, die aber immer offen für Familienspiele sind. Micha, Christian und Marcel sind also echt Ober-Bluffer, mancher ist ein Super-Schadenfreudiger, alle Top-Taktierer. Das führte zu einer spannenden Hin- und Her-Runde, die jedem richtig viel Spaß gemacht hat. Wenn „Hardcore“-Spieler zu einem „Schmuggler“ also sagen, „kann man wieder auf den Tisch packen“, dann dürfte die Familie gleich ein paar Runden mehr spielen. Und die Knete? Abendgespräch!
Die Teubers. Die können’s einfach!
SCHMUGGLER
Verlag: Kosmos
Autor: Benjamin und Klaus Teuber
Spieler: 2 – 4
Altersempfehlung: Offiziell 8+, Total verSPIELt 6+
Geeignet für: Einsteiger + Familie + Kenner
Links:
Offizielle Website
Spielregeln
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